Jenseits von Meer, Strandkorb und Dünen macht die deutsche Ostseeküste das ganze Jahr über mit
einer architektonischen Besonderheit, die keine andere Region des Landes so nachhaltig geprägt hat,
auf sich aufmerksam. – Die Rede ist natürlich von der berühmten Backsteinarchitektur, die sich wie
der sprichwörtlich „rote Faden“ von Stralsund bis Flensburg durch die Küstenstädte schlängelt.
Gehen Sie doch mal auf Erkundungstour und entdecken Sie mächtige Backsteinbasiliken, wehrhafte
Stadttore, stattliche Speicher, prächtige Kaufmannshäuser oder verspielt verzierte Bürgerhäuser!
Gebrannte Ziegel schmücken die Fassaden berühmter historischer Bauwerke und auch gewöhnlicher Industrie- und Wohngebäude an der Ostseeküste. Die verschiedenen Größen, Farben und Formen der Steine und ihrer Fugen geben den Fassaden ein besonderes Aussehen. Manche Ziegel sind zudem mit Reliefs in Form von Buchstaben, Figuren oder Symbolen verziert.
Vor allem Stralsund, Wismar, Lübeck und Rostock erstrahlen bis heute in weiten Teilen in dem backsteintypischen roten Glanz. Wer nach dem gewissen Etwas sucht, neugierig auf einen Spaziergang durch die Vergangenheit ist und hanseatisches Flair in vollen Zügen genießen möchte, sollte unbedingt einen Ausflug in die altehrwürdigen Hansestädte an der Ostsee unternehmen!
Die Hansestädte nutzten die neue Bauform nicht nur, um den Mangel an Natursteinen zu umgehen, sondern auch, um ihre wirtschaftliche Macht zu verdeutlichen. Gleichzeitig zeigte die christliche Kirche ihren Wohlstand mit der Errichtung von Klöstern und Kathedralen. Vor diesem Hintergrund entstanden im Mittelalter zahlreiche Rathäuser, Bürgerhäuser, Stadttore und Kirchenbauten im Stil der Backsteinarchitektur. Viele sind bis heute noch gut erhalten und erfreuen Einheimische und Besucher mit ihrer Pracht und dem historischen Flair, das sie umgibt.
Die berühmteste Vertreterin dieser Bauform an der Küste ist zweifellos die Lübecker St. Marienkirche. Viele weitere backsteinerne Bauten an der Ostsee buhlen um Ihren Besuch - einige möchten wir nachfolgend vorstellen:
Wie Recht der gute, alte Goethe doch hatte! Beweis dafür sind die zahlreichen Backsteinbauten an der deutschen Ostseeküste. Sie prägen heute die Ortsbilder, dabei sind die prachtvollen Bauten eher aus der Not heraus entstanden: Im Mittelalter waren Natursteine so knapp, dass man sich auf die Suche nach alternativem Baumaterial machte. Als naheliegend – im wahrsten Sinne des Wortes – erwies sich Lehm, da diese Ressource in der Umgebung ausreichend vorhanden war. Daraus formte man schließlich die leuchtend-roten Ziegel, die durch das Brennen ihre Stabilität erhielten.
Dabei reicht diese Form der Baukunst schon viel länger in die Vergangenheit zurück, als die meisten
wahrscheinlich annehmen, denn schon zu Zeiten des Römischen Reiches war das Wissen über den
Backsteinbau weit verbreitet! Das nötige Know-how wurde durch die Eroberungskriege der Römer
aus Mesopotamien über Griechenland nach Mitteleuropa weitergegeben. Mit dem Ende des
Römischen Reiches geriet es aber wieder in Vergessenheit.
Erst das Entstehen der Hanse, der immer stärker florierende Warenaustausch und die wandernden
Handwerker brachten das Wissen über die Herstellung der Ziegel und die Bauformen von Italien nach Nordeuropa.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)
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