Seeigel

Vom Seeigel zur Strandschönheit: Über die Entstehung der ungewöhnlichen Steine

Wenn Sie sich als glücklicher Finder eines versteinerten Seeigels bezeichnen können, halten Sie die Schalen­reste oder den Steinkern eines Seeigels in den Händen. – Beide sind das Ergebnis eines Massen­sterbens am Ende der Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren: Die Seeigel sanken auf den Meeres­grund und wurden von Sedimenten überdeckt; kiesel­säure­haltige Lösungen füllten die Schalen­reste über viele Jahre hinweg aus und sorgten so dafür, dass sie allmählich zu Feuer­steinen kristallisierten.

Seeigel
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Seeigel

Wie man ihn findet: Charakteristische Merkmale des fossilen Seeigels

Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Entstehungs­geschichte findet man versteinerte Seeigel häufig in Form von halbierten Feuerstein­knollen vor. – Bei besonders gut erhaltenen Exemplaren ist auf der gewölbten Oberfläche noch die Prägung des fossilen Seeigels zu erkennen: Die strahlen­förmigen Zeichnungen, die von der Mitte des Fossils ausgehen, verraten, dass Sie es mit einem echten versteinerten Seeigel zu tun haben!
Häufig findet man auch an der Unterseite der Seeigel­kerne noch Abdrücke; bei besonders gut erhaltenen Exemplaren sind außerdem die kleinen, spitzen Stacheln des Seeigels zu erkennen.
Nur von den langen Stacheln der Tiere sind keine Spuren übrig geblieben: Da diese mit Gewebe verbunden waren, haben sie sich nach dem Ableben der Seeigel schnell zersetzt.
Auch die Größe und Farbe der steinernen „Urzeitwesen“ variiert mitunter stark: So manches Fundstück ist bis zu 15 Zentimeter groß und zeichnet sich durch seine graue, weiß-graue oder braune Farbe und bisweilen deutliche weiße Kalkumrisse aus.

Seeigel
Seeigel
Seeigel

Wo man ihn findet: Tipps für Hobby­sammler und Ausflügler

Am häufigsten ist der versteinerte Seeigel an der Nord- und Ostseeküste zu finden. Besonders oft entdecken Sie das beliebte „Urgestein“ an steinigen Natur­stränden, zum Beispiel auf Rügen auf einem Spaziergang am Strand von Mukran und an der Kreide­küste auf dem Wanderweg vom Ostseebad Binz nach Sellin.


Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet

Bitte beachten Sie:
An Stränden und in Naturschutz­gebieten dürfen Sand, Fossilien und Steine nur in geringen Mengen für private, nicht-kommerzielle Zwecke gesammelt werden.
In einzelnen Orten erfüllen aufgeschüttete Geröll­wälle eine existentielle Schutz­funktion bei Sturmfluten. – In diesem Fall ist das Entfernen von Strandgut verboten. Achten Sie deshalb bitte auf die örtliche Beschilderung!

Hinweis: In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kennzeichnet ein fünfeckiges, gelbes Schild mit einer Eule natur­geschütztes Gelände.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)