Ursprung der FKK-Bewegung

Der Ursprung der FKK-Bewegung liegt vermutlich im Wissen um die heilende Wirkung des Meerwassers begründet.
Den richtigen Anschub bekam die FKK-Bewegung wohl durch den in Rostock lehrenden Prof. Dr. Samuel Gottlieb Vogel (1750 bis 1837). Als Leibarzt von Friedrich Franz I. und Initiator zur Gründung des ersten deutschen Seebades forderte er: „Im Bade sind die Badekleider nicht anzuraten, denn sie inhibieren den Nutzen desselben!“

Von Vogel stammt auch folgende Feststellung: „Dass das Baden in der See unfruchtbare Weiber fruchtbar mache, kann zwar dadurch nicht bewiesen werden, dass manches Frauen­zimmer dieser Art von Seebade­orten geschwängert zurückkommt, wovon es in Engelland Beyspiele genug geben soll, indessen ist gar nicht zu bezweifeln, dass es Ursachen der weiblichen, so wie in der männlichen Impotenz gibt, welche durch das Baden in der See gehoben werden.“
Erst 1903 wird das erste FKK-Gelände Deutschlands, der Freilichtpark Klingberg, nahe Scharbeutz gegründet. Auf Sylt entsteht 1920 der erste offizielle FKK-Strand.
Die FKK-Bewegung wächst sehr schnell, sie wird zu einer Massen­bewegung. Zahlreiche Klubs und Vereine entstehen, besonders in der Nähe von großen Städten. Zum Ende der Weimarer Republik gibt es etwa 100 000 organisierte Anhänger der FKK.

FKK
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In den 30er-Jahren wird die FKK-Bewegung zunächst komplett verboten. Im Zusammen­hang mit der angestrebten „Wehrhaft­machung“ des deutschen Volkes ab 1935 rückt die FKK zunehmend in staatliches Interesse. Kontrolliert werden einzelne Vereine wieder zugelassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich die FKK nur zögerlich. Anfangs verboten gewinnt sie ab Mitte der 60er-Jahre gesellschaftliche Akzeptanz und wird zu einer unorganisierten Massen­bewegung.

Auch in der ehemaligen DDR gab es Anhänger der FKK in allen Alters- und Bevölkerungs­schichten. Doch waren Vereins­bildungen streng verboten, „wilde“ FKK-Anhänger wurden zum Teil strafrechtlich verfolgt, schließlich aber geduldet und zahlreiche „wilde“ Bade­plätze legalisiert. Mitte der 60er-Jahre war die FKK auch in der DDR ein selbst­verständlicher Bestandteil der gesell­schaftlichen Freizeit­kultur.

Heute finden Sie in beinahe jedem größeren Ort an der Ostseeküste Strand­abschnitte, die speziell den FKK-Anhängern vorbehalten sind. FKK ist Normalität, nicht nur an der Ostsee.
Ob nun bei den FKK-Fans, Nudisten, Licht­menschen oder Licht­kämpfern heutzutage eher die gesund­heitliche Wirkung oder der streifenfrei gebräunte Körper im Vordergrund steht, ist eigentlich egal. Schön ist allein die Tatsache, dass uns die Natur ganz nebenbei die heilenden Wirkstoffe der Ostsee zukommen lässt.

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Bilder © Th. Ulrich

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