Überschätzen Sie sich und Ihre Kräfte nicht! Hohe Wellen machen Spaß, können Sie aber auch ganz schnell umwerfen und unter die Oberfläche drücken. Zudem wirbeln die Wellen und Unterströmungen auch Kuhlen in den Meeresgrund, so dass Sie von einem Schritt auf den anderen plötzlich keinen festen Boden mehr unter den Füßen haben... (siehe auch „Riptides“)
Gesehen auf https://www.ostsee.de/schon-gewusst/baderegeln.html am 23.09.2023
Baderegeln und Hinweise
Sommer, Sonne und endlich Urlaub an der Ostsee: Schnell runter an den Strand und hinein in die erfrischenden Fluten!
Die Ostsee zählt zu den sichersten Gewässern: In der Ostsee leben keine gefährlichen Tiere, Ebbe und
Flut gibt es praktisch nicht – der Tidenhub beträgt in der westlichen Ostsee ca. 20 bis
30 Zentimeter und nimmt nach Osten hin noch ab – und die größtenteils flachen Ufer und
das nur langsam tiefer werdende Wasser sind bei Familien mit Kindern beliebt.
An den Hauptbadestränden der Ostseebäder und kleineren Orten wachen in der Saison Rettungsschwimmer
über die Sicherheit der Badegäste. Die bewachten Strandabschnitte sind gekennzeichnet.
Das Baden in der Ostsee birgt für gesunde Menschen keine gesundheitlichen Risiken – im Gegenteil, schon
Platon (387 v. Chr.) sagte: „Das Meer wäscht alle Beschwerden weg.“
Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Erkrankungen und/oder Verletzungen sollten zur Sicherheit ihren
Arzt fragen.
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Tipps für ungetrübten Badespaß
- Lassen Sie Ihre Kinder nie unbeaufsichtigt!
- Gehen Sie nicht baden und/oder schwimmen, wenn Sie sich krank, schlapp, schwach oder schwindelig fühlen!
- Luftmatratzen und Schwimmhilfen bieten keine ausreichende Sicherheit.
- Achten Sie auf die Windrichtung! Ablandiger Wind erschwert das Schwimmen oder das Paddeln zurück zum Ufer.
- Überschätzen Sie Ihre Kräfte auch bei wenig Wellengang nicht!
- Meiden Sie Buhnen, denn die können unterhalb der Wasserlinie mit scharfkantigen Muscheln bewachsen sein!
- Baden Sie nicht in der Nähe von Wellenbrechern (Steinwälle etc.)! Dort entstehen unsichtbare Strömungen und der Algenbewuchs macht sie rutschig (Sturzgefahr).
- Springen und Baden an der Mole sind aufgrund der hohen Verletzungsgefahr verboten.
- Gehen Sie nicht mit vollem Magen ins Wasser!
- Kühlen Sie sich ab, bevor Sie baden gehen!
- Wenn Sie längere Strecken schwimmen möchten, schwimmen Sie quer zum Strand! So sind das Ufer und Hilfe – wenn erforderlich – immer in erreichbarer Nähe.
- Verlassen Sie bei Sturm oder Gewitter das Wasser!
- Achten Sie auf die Wellen ein- und auslaufender Schiffe!
- Baden Sie nicht da, wo Schiffsverkehr ist!
- Halten Sie bitte das Wasser und den Strand sauber!
- Achten Sie auf die Hinweise an den Rettungstürmen!
Nicht von den Seebrücken springen!
Das Springen von Seebrücken ist streng untersagt! Das vermeintlich tiefe Wasser kann einige Gefahren bergen, die man unter Umständen von oben nicht sieht oder nicht bedenkt:
- Reste von Stahl- und Betonfundamenten ehemaliger Bebauungen
- große Steine
- Sandbänke, die durch Wind und Strömungen immer wieder ihre Position verändern: Wo beim letzten Baden noch nichts war, sorgt eine Sandbank dann plötzlich für deutlich geringere Wassertiefen!
- Muschelbewuchs an den Pfählen der Seebrücke – scharfkantige Muschelschalen können zu schweren Schnittverletzungen führen
- Wellen und Strömungen, die dem Schwimmer das Abstandhalten von den Pfählen erschweren
- Fahrgastschifffahrt
- keine Leitern oder Treppen – um aus dem Wasser zu kommen, muss man an Land schwimmen
An einigen Seebrücken gibt es seitlich in Landnähe Treppen, Rutschen oder sogar Plattformen zum Springen, z. B. in Kellenhusen. Nur dort sind das Springen und Baden erlaubt! Beachten Sie ggf. örtliche Hinweise!
Strömungen – für Laien nicht zu sehen
Nicht zu unterschätzen: Besonders an Wellenbrechern (Buhnen, Steinwälle), Seebrücken und Molen können unter der Wasseroberfläche Strömungen und Strudel entstehen, die das Schwimmen deutlich erschweren. Wenn Sie doch einmal in eine Strömung geraten sollten, versuchen Sie seitlich wegzuschwimmen, auch wenn es nicht der direkte Weg zum Ufer ist! So gelangen Sie schneller aus dem Gefahrenbereich und haben noch Kraft für den Rückweg.
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Hohe Wellen nicht unterschätzen

Flaggen am Strand
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im Jahr 2003 neue Kennzeichen zur Sicherung von Badestellen eingeführt. Rot und gelb sind die Farben, die Badegästen, Urlaubern und Wassersportlern wichtige Hinweise zur Bewachung der Strände, zu Risiken und anderen Rahmenbedingungen geben.
mehr InfosAchten Sie auf Ihre Kinder, lassen Sie sie beim Baden nicht aus den Augen!

Feuerquallen
Die meisten der in der Ostsee vorkommenden Quallen sind für den Menschen absolut harmlos. Einzig die Begegnung mit einer Feuerqualle kann, zwar nicht lebensbedrohliche, aber schmerzhafte Folgen haben. Vermeiden Sie möglichst eine Berührung!
Wenn Sie beim Baden oder Schwimmen doch einmal in Kontakt mit den Tentakeln gekommen sind, wird die betroffene Körperregion wie eine Verbrennung behandelt.
mehr InfosVibrionen
Keime der Bakteriengattung „Vibrio“ sind natürliche Bewohner der Meere und Brackwasser. Wenn die Wassertemperatur über 20 Grad Celsius steigt, vermehren sich die Keime. Die, wenn auch geringe, Salzkonzentration der Ostsee begünstigt diesen Vorgang, da Vibrionen mäßig bis ausgeprägt halophil (salzbedürftig) sind.
Erkrankungen durch Vibrionen sind in Deutschland zwar sehr selten, aber eine erhöhte
Keimkonzentration im Wasser kann bei entsprechender Vorbelastung zu schweren Wundinfektionen
und Blutvergiftungen (Sepsis) führen.
Besonders gefährdet sind Menschen mit
- offenen Wunden
- chronischen Vorerkrankungen
- einem geschwächten Immunsystem
Diese Patienten sollten im Hochsommer und bei Meldungen bzgl. erhöhter Keimbelastung nicht in der
Ostsee baden.
Infektionen mit Vibrionen sind sehr selten. Aber sollten Sie beobachten, dass sich eine Wunde nach dem
Kontakt mit Meerwasser entzündet, suchen Sie bitte einen Arzt auf, um eine mögliche Infektion abzuklären!
Petermännchen
Eine Begegnung mit dem Petermännchen klingt harmlos, ist aber nicht ungefährlich. Dieser längliche Fisch mit
giftigen Stacheln wird auch „Kreuzotter des Meeres“ genannt. Da er kein typischer Vertreter der in der Ostsee
lebenden Arten ist, sind nur vereinzelte Vorfälle bekannt.
Das Petermännchen hält sich in den Sommermonaten zum Laichen in Küstennähe auf und gräbt sich dort in den
Meeresboden ein. Wer auf ein verstecktes Petermännchen tritt, könnte dabei gestochen werden. Ein stechender
Schmerz und Schwellungen sind die Folge. Eine mögliche Vorsichtsmaßnahme ist das Tragen von Badeschuhen.
Auch Angler können ihn mal am Haken haben – für das Lösen vom Haken werden feste Handschuhe empfohlen.
Wenn es zu einem Stich gekommen ist:
- Stichwunde reinigen und den Stachel entfernen
- Einstichstelle mit Hitze behandeln – so heiß, wie auszuhalten (zerstört das Protein des Gifts)
- Schmerzmedikamente können die Schmerzen lindern und die Entzündungsreaktion eindämmen
In sehr seltenen Fällen löst das Gift nicht nur schmerzhafte, sondern auch schwere allergische Reaktionen aus. Bei weiteren Allgemeinsymptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Atemproblemen sollten Sie bitte einen Arzt aufsuchen.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)