Wie war es wohl damals – im Frühmittelalter – als die Slawen noch den Osten Schleswig-Holsteins bewohnten? In einer alten Burganlage in Oldenburg wurde bei archäologischen Ausgrabungen Fundmaterial entdeckt, mit dem man ein Stück Geschichte zurückholen konnte. Bei einem Besuch im Wallmuseum können so Groß und Klein in das frühmittelalterliche Leben eintauchen.
Das bedeutendste Zentrum der Slawen war der um das Jahr 700 errichtete Burgwall – im Slawischen „Starigard“ („alte Burg“) genannt. Eine Übersetzung im alten Deutsch führte schließlich zur Namensgebung „Aldinburg“, also Oldenburg. Nahe dem Stadtzentrum gelegen, zeugt der Wall mit seiner imposanten Größe noch heute von seiner einstigen Macht und gehört zu den bedeutendsten Bodendenkmälern Holsteins.
Beheimatet ist das besonders anschaulich gestaltete Museum auf einer künstlich geschaffenen Insel. Bei sämtlichen Bauten handelt es sich um historische Gebäude des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Oldenburger Umland, die in Form einer historischen Hofanlage an neuer Stelle neu gruppiert und aufgebaut wurden.
Die zwei Siedlungen bestehen aus rekonstruierten Gebäuden, die einem handwerklichen oder anderen Thema des Alltags vor 1 000 Jahren gewidmet und ihrer Funktion entsprechend eingerichtet sind. In unmittelbarer Nähe zu den Ausstellungsscheunen gibt es eine kleine Hafensiedlung mit Bootswerft. Während der Sommermonate werden zwei frühmittelalterliche Schiffe aus dem zum Dorf gehörigen Bootsschuppen geholt und an den Landesteg gelegt. Es handelt sich bei ihnen um ein kleines Wikingerschiff und den Nachbau eines slawischen Handelsseglers.
Im Wald können Sie eine Einsiedelei entdecken und um die große Herrscherhalle gruppieren sich mehrere hoch spezialisierte Handwerksbetriebe, die den Bedarf des fürstlichen Hofes und seiner Mitglieder decken sollen.
Die Siedlungen werden tatsächlich genutzt und damit noch lebendiger für den Besucher: Ob Bootsbau in der Werft, mittelalterliche Aktivitäten wie Glasperlenherstellung, das Schmieden von Waffen, Bogenschießen, Brotbacken oder das Färben von Tüchern – hier erleben Sie alles hautnah und dürfen sich sogar selbst ausprobieren. Zu den größeren Events gehören die Slawentage, der Landmarkt und die Wallweihnacht. Wer einmal in die Welt des Mittelalters eintauchen möchte, ist im Wallmuseum in Oldenburg genau richtig.
Vom 19. Juni bis 1. November 2022 können Jugendliche bis 18 Jahre mit der MuseumsCard das Oldenburger Wall-Museum kostenlos besuchen.
April bis Oktober
Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr
November bis März
geschlossen, für Gruppen auf Anfrage
+++ Aufgrund der aktuellen Lage kann es zu kurzfristigen Änderungen des Programms, der Öffnungszeiten bzw. zu Schließungen der Einrichtungen kommen. +++
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)
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