Gesehen auf https://www.ostsee.de/ausflug/bad-doberaner-muenster.html am 30.05.2023
Doberaner Münster

An der „Europäischen Route der Backsteingotik“ im Nordosten Deutschlands, nahe der alten Hansestadt Rostock, liegt das Bad Doberaner Münster, die im Jahre 1368 geweihte Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters.
Das im Jahre 1171 gegründete Kloster hatte als erstes mecklenburgisches Kloster und landesfürstliche Hauptgrablege bereits im Mittelalter höchste politische und gesellschaftliche Bedeutung. Durch seine Kolonisationstätigkeit war das Kloster für die landeskulturelle und ökonomische Entwicklung Mecklenburgs von großer Wichtigkeit und wurde überdies zu einem Zentrum des christlichen Glaubens im Land.
Die besondere Bedeutung des Klosters schlug sich entscheidend in Bau und Ausstattung des Münsters nieder. Die
Innenausstattung blieb von Kriegswirren und Bilderstürmen weitgehend verschont. In keiner anderen
Zisterzienserklosterkirche Europas blieb eine reichere Originalausstattung erhalten.
Bemerkenswert unter der Fülle der Ausstattungsstücke sind unter anderem der Hochaltar als ältester
Flügelaltar der Kunstgeschichte, der monumentale Lettner-Kreuzaltar und die Grabplastik der
dänischen Königin Margarete Sambiria.
Auch nach der Reformation und Auflösung des Klosters im Jahre 1552 blieb die Kirche als Grablege der landesherrlichen Familie sowie als Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde weiterhin erhalten.
Auszug aus einer Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege:
„Das Münster in Bad Doberan gilt als das bedeutendste mittelalterliche Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern,
das beste Beispiel für die Umsetzung mittelalterlichen Gestaltungswillens in Backstein und als ein
Bauwerk von höchster technischer und gestalterischer Perfektion.
Die erhaltene Ausstattung besteht fast durchweg aus Stücken von höchster künstlerischer Qualität, wobei die Fülle und die Geschlossenheit des aus mittelalterlicher Zeit überkommenen liturgischen Bestandes in keiner anderen Kirche Norddeutschlands erreicht werden. Das im Wesentlichen erhaltene zisterziensische Ausstattungsprogramm ist einzigartig. Das Münster ist ein im gesamten Ostseeküstenbereich einzigartig dastehendes Kunstdenkmal.“
Chronik:
1171 | Gründung des Zisterzienserklosters in Althof-Doberan |
1186 | Neueröffnung des Klosters an heutiger Stelle |
1232 | Schlussweihe der romanischen Vorgängerkirche |
1296 | Vollendung Rohbau des gotischen Münsters nach nur ca. 15 Jahren |
1368 | Schlussweihe des Münsters (besonders reiche Innenausstattung) |
1552 | Klosterauflösung durch Reformation – keine Bilderstürme |
1637 | Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg |
1638 | Sicherungsarbeiten |
1900 | Ende der neogotischen Restaurierung durch G. L. Möckel |
1945 | Münster ohne Kriegsschäden und Plünderungen |
1984 | Ende Generalrestaurierung – Münster steht auf Rang drei der nationalbedeutenden Denkmäler mit internationalem Kunstwert in der DDR |
2002 | Beginn weiterer Restaurierung – Kosten ca. 350 000 Euro/Jahr |
2005 | 173 000 Besucher zu Besichtigung, Führungen und Konzerten |
2006 | Restaurierung u. a. von 9 Fenstern, 5 Grabplatten und Wandflächen |
2012 | Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung meldet das Doberaner Münster für die Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe bei der Kultusministerkonferenz an. Die Kultusministerkonferenz wird 2014 über die deutschen Bewerbungen entscheiden. |
Urlaubsorte in der Nähe:
Graal-Müritz, Heiligendamm, Kühlungsborn, Rerik, Rostock, Warnemünde
Öffnungszeiten
Mai bis Oktober
Montag bis Samstag 10:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag und Feiertage 11:00 bis 17:00 Uhr
November bis März
Montag bis Freitag 11:00 bis 15:00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage 11:00 bis 16:00 Uhr
April
Montag bis Freitag 11:00 bis 16:00 Uhr (nicht Karfreitag)
Samstag, Sonntag und Feiertage 11:00 bis 16:00 Uhr
Führungen
öffentliche kombinierte Innen- und Außen-Münsterführung täglich um 11:00 Uhr und 14:00 Uhr (nur: Mai bis Oktober)
Deckengewölbe-, Turm- und Glockenführung mit Ostseeblick um 13:00 Uhr
Gottesdienst
Sonntag und an Feiertagen 09:30 Uhr
Anschrift/Kontakt
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)