Robben-Forschungszentrum

Große Kulleraugen schauen seit Mitte 2008 in Warnemünde neugierig aus dem Wasser – neun Robben sind in jenem Sommer aus dem Kölner Zoo nach Warnemünde in das Robben-Forschungs­zentrum der Universität Rostock (Marine Science Center) umgezogen.

Robben im Forschungszentrum
Robben im Forschungszentrum
Große Kulleraugen schauen neugierig
Große Kulleraugen schauen neugierig
Entspannt eine Runde schwimmen
Entspannt eine Runde schwimmen

Die Seehund-Forschungsanlage befindet sich im Yachthafen Hohe Düne direkt an der Ost­mole der Warnow. Eine große Netztasche umgibt das 110 mal 25 Meter große Gehege. Es ist bis zu sechs Meter tief und das weltweit größte seiner Art.

Für das Forschungszentrum ist ein ehemaliges Fluss­fahrgast­schiff entkernt und mit Büros, Werkstätten, Laboren, Lager und anderem ausgestattet worden.
Vom Besucherdeck des 53 Meter langen Instituts­schiffs können Sie den Forschern und den Robben bei der Arbeit zusehen. Dabei erfahren Sie viele interessante Details über den Umgang mit den Tieren, deren Lebensweise sowie die Forschungs­arbeiten.

Ziel der Untersuchungen des Forscher­teams um Prof. Dehnhardt und Prof. Hanke ist vor allem, die Sinnes­systeme und die Orientierungs­mechanismen der Robben im Wasser zu verstehen, um z. B. Erkenntnisse für technische Anwendungen zu finden, wie für einen Unterwasser­roboter oder anderes.

Robben „bei der Arbeit“
Robben „bei der Arbeit“
Robben „bei der Arbeit“
Robben „bei der Arbeit“
Robben „bei der Arbeit“
Robben „bei der Arbeit“

Mehrmals täglich trainieren die Tiere bzw. arbeiten die Forscher mit ihnen. Die verschiedenen Versuchs­aufbauten sind vor allem nach funktionalen Gesichts­punkten konstruiert und erfüllen zwei wichtige Aufgaben. Neben ihrer wissenschaftlichen Funktion stellt die Beschäftigung mit den Geräten und Installationen für die Tiere eine Art mentales Training dar. Die Seehunde werden ständig mit neuen Situationen konfrontiert und so geistig und körperlich fit gehalten.

Derzeit leben in der Forschungs­station 12 Seehunde, zwei Seelöwen und ein Seebär. Filou, Luca, Bill, Henry, Sam, Marco, Nick, Moe – alles „Jungs“. Die Tiere haben unterschiedlich klingende Namen. Sie kommen auf Zuruf, weil sie die Intonation verstehen. Für korrekt ausgeführte Übungen erhalten sie einen Fisch als Belohnung. Am liebsten fressen die Seehunde Heringe und Sprotten. Das können schon mal bis zu sechs Kilogramm Fisch am Tag sein – je nach Jahreszeit und „Arbeits­aufwand“.

Durch die Ausbildungs­technik nach dem Belohnungs­prinzip entsteht eine besonders enge Mensch-Tier-Bindung. Einzelne Übungen dienen neben den Forschungs­zwecken auch der körperlichen Untersuchung der Tiere nach Verletzungen, Krankheiten oder Parasiten­befall. Auf Handzeichen legt sich ein Seehund auf den Rücken und lässt sich in aller Ruhe den Bauch abtasten.

Seehundbegegnung

Ein besonderes Angebot der Forschungs­station ermöglicht es Ihnen, den Tieren aus nächster Nähe zu begegnen. Sie dürfen mit einem der Forscher auf die Schwimm­pontons und ihm bei den Übungen mit den Tieren quasi „über die Schulter schauen“. Sie erfahren dabei Wissenswertes über die Tiere und die Arbeit mit ihnen und dürfen auch Erinnerungsfotos machen.
Für dieses Angebot melden Sie sich am besten im Voraus an.

Mit den Seehunden schwimmen und tauchen

Angemeldete Besucher haben sogar die Möglichkeit, mit den Seehunden „abzutauchen“ und in ihrem Element zu erleben. Wenn Sie keinen Tauchschein haben, dürfen Sie auch als Schwimmer mit ins Wasser.

Gäste auf Zeit

Ende 2022 sind drei der Seehunde aus dem Rostocker Zoo im Robben­forschungs­zentrum im „Gästezimmer“ eingezogen. Sie schwimmen bis vorraus­sichtlich Sommer 2024 in einem separaten Becken neben den Tieren des Forschungs­zentrums. Auslöser ist der Bau einer komplett neuen, modernen Robben­anlage im Zoo, welche dann ihr neues Zuhause sein wird.


Öffnungszeiten

23. März bis 30. April
täglich 10:00  15:00 Uhr

Mai bis Oktober
täglich 10:00 – 16:00 Uhr

November
Donnerstag bis Sonntag 10:00  15:00 Uhr

Ein Ansprechpartner steht Ihnen auf dem Besucherdeck stets zur Verfügung.

Achtung: Telefonisch ist das Robben-Forschungs­zentrum leider nicht erreichbar.

Anschrift/Kontakt

Robben-Forschungszentrum Warnemünde
Am Yachthafen 3 A
18119 Warnemünde

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)