Burgwall der einstigen Jaromarsburg

Slawische Ranen siedelten seit dem sechsten Jahr­hundert auf Rügen. Sie errichteten zu Ehren ihres vier­gesichtigen Gottes Svantevit im 6./8. Jahr­hundert die Jaromars­burg am heutigen Kap Arkona. Die Burg wurde durch die Steil­küste von drei Seiten geschützt. Zwei hinter­einander­liegende Wälle sicherten den riesigen Bau von der Landseite her.

Burgwall Kap Arcona
Burgwall
ehemalige Slawenburg

Ursprünglich erstreckte sich die Anlage rund 300 Meter von Nord nach Süd und etwa 350 Meter von Ost nach West. Putgarten – „am Fuße der Burg“ – war Siedlung und Markt­zentrum der Burg. Der zur Tempel­anlage gehörende Hafen wird in dem Fischer­dörfchen Vitt vermutet.

1168 besiegte der dänische König Waldemar I. die Slawen und zerstörte die Tempel­burg. Die Slawen wurden christianisiert, ihre zahl­reichen Kult­stätten geweiht und Kapellen errichtet.
König Waldemar I. teilte sich den Schatz des Svantevit-Tempels mit seinem Verbündeten Heinrich dem Löwen. Die Rügen­fürsten sorgten dafür, dass ihre slawischen Landsleute den christlichen Glauben annahmen.

Trotz großer Abbrüche der Steil­küsten in den vergangenen Jahr­hunderten ist der halbkreis­förmige Ringwall noch gut zu erkennen. Unter­suchungen ergaben, dass heute nur noch ein Drittel der ehemaligen Fläche innerhalb des Walles vorhanden ist.
Jedes Jahr geht ein Stück der Steilküste verloren, zwischen 2003 und 2005 wurden noch einmal umfang­reiche archäologische Grabungen vorgenommen, um der fort­schreitenden Erosion zuvor­zukommen.

Der Großteil des Burgwalls ist leider nicht mehr zugänglich, aber vom Peilturm aus haben Sie einen tollen Überblick über das Gelände, die Steilküste und die Ostsee. Im Turm sind zudem einzelne archäologische Fundstücke ausgestellt.


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