Gesehen auf https://www.ostsee.de/insel-fehmarn/leuchtturm-staberhuk.php am 11.11.2024
Leuchtturm Staberhuk
Zusammen mit dem Leuchtturm Flügge weist der Leuchtturm Staberhuk dem Schiffsverkehr den Weg in den Fehmarnsund. Der Leuchtturm ist noch heute im Dienst, auf einem nicht öffentlich zugänglichen Gelände.
Zweifarbig – Das ungewöhnlichste Leuchtfeuer der Insel
Je nachdem von welcher Seite man sich dem Leuchtturm nähert, zeigt er sich dem Betrachter in einem anderen Farbton.
Grund dafür: Die gelben Backsteine auf der Westseite des Turms hielten den Witterungsverhältnissen nicht stand
und wurden deshalb durch rote Ziegelsteine ersetzt. Der Wechsel im Mauerwerk ist auf der Insel und sogar weltweit
ein einzigartiges Charakteristikum! Mit seinem besonderen Aussehen zierte er 2016 sogar eine Briefmarke.
Neben dem Turm wurde – ebenfalls aus gelben Backsteinen – ein Wärterhaus errichtet.
Helgoländer Original
Seine auffallend rote Laterne, die maßgeblich für seine stämmige Bauform war, ist aus mehreren Gründen außergewöhnlich. Die
gusseiserne Konstruktion inklusive der Optik entspricht der des ehemaligen Leuchtturms auf der Insel Helgoland, der unter englischer
Herrschaft 1810 erbaut wurde und 1902 abgebaut wurde. Sorgfältig verpackt wurde die komplette Laterne von Helgoland nach Burgstaken
verschifft.
Ein absoluter Hingucker ist der kunstvoll und detailreich verzierte Eisenguss. Ganz oben thront ein Windrichtungsanzeiger, ein
Indiz für die ursprüngliche Herkunft der Laterne und an der deutschen Ostseeküste nur auf Fehmarn zu sehen.
Malerisches Gesamtbild
Die unmittelbare Lage an der Steilküste inmitten einer Wiese mit Obstbäumen zieht nicht nur Naturliebhaber und Ruhesuchende
an. Der expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner mietete sich beim Leuchtturmwärter in den Sommermonaten 1912 bis 1914 ein
und ließ sich von der naturbelassenen Landschaft inspirieren – das Leuchtfeuer und viele weitere bekannte Plätze finden sich auf
Kirchners Inselbildern wieder.
Wenn im Frühjahr Scharbockskraut gelb und Buschwindröschen weiß leuchten, die Rapsfelder blühen oder die Blütezeit der Obstbäume
beginnt, ist die Umgebung ein besonderer Genuss.
Wege zum Leuchtturm
Dieser Teil der Insel, der östlichste Punkt Schleswig-Holsteins, ist sehr ruhig gelegen und mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut zu erreichen.
Wer von Burgtiefe aus zu Fuß startet, erreicht den Leuchtturm nach sechs Kilometern am Strand entlang. Alternativ parken Sie Ihr Auto
auf dem Parkplatz Staberhuk am Ende der gleichnamigen Straße (bei der Radarstation) und folgen für rund zwei Kilometer dem schmalen
Steilküstenpfad bis zum Leuchtturm. Dieser Wanderpfad bietet tolle Aussichten.
Für eine längere Tour starten Sie am Campingplatz Klausdorf über Katharinenhof bis hin zum Leuchtturm. Hin und zurück ist die Strecke
etwa 15 Kilometer lang und ein Teil der Strecke, ab dem Parkplatz bis über den Küstenabschnitt „Steinkiste“ hinaus, führt Sie
am Strand entlang. Oberhalb des Steilufers erstreckt sich der Küstenwald.
Technische Daten
Geographische Lage: 54° 24' nördl. Breite, 11° 19" östl. Länge
Höhe (Turm): 30 m
Höhe (Lichtpunkt): 25,5 m über NHN
Baujahr: 1903
Inbetriebnahme: 17. März 1904
Optik: Original-Gürtellinse (Baujahr 1870) des Leuchtturms auf Helgoland (2,41 m hoch und Brennweite von 925 mm)
Betriebsart: seit 1928 elektrifiziert, heutige Lichtquelle ist eine HQJ-T 400 W Halogenentladungslampe
Tragweite: 18 Seemeilen für den weißen Sektor, 14 Seemeilen für den grünen Sektor
Internationale Ordnungsnummer: C 1286
Anschrift/Kontakt
23769 Fehmarn
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)