St.-Nicolai-Kirche Grömitz

Die Grömitzer St.-Nicolai-Kirche blickt auf eine spannende Geschichte, die ihren Ursprung vermutlich Mitte des 13. Jahr­hunderts nimmt, zurück: Sie wurde wahrscheinlich um 1230 errichtet und fand das erste Mal im Jahre 1259 in einem Verzeichnis der Kirchen des Bistums Lübeck Erwähnung.

St.-Nicolai-Kirche in Strandnähe
St.-Nicolai-Kirche Grömitz
Innenraum mit Blick auf den Altar

Während das einschiffige rechteckige Langhaus und der kasten­förmige Chor noch aus der Gründer­zeit stammen, wurden der Turm und die Sakristei an der Südseite später aus Back­steinen angesetzt. Über­lieferungen zufolge soll sich aber auch die Gestalt des Turmes gewandelt haben: Der einst für seine hohe Spitze bekannte Turm verlor diese wohl durch einen Sturm im Jahre 1663.
Da die gesamte Inneneinrichtung im 17. und 18. Jahr­hundert erneuert wurde, ist davon auszugehen, dass St. Nicolai von den Auswirkungen des Dreißig­jährigen Krieges stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Altar und Rokoko-Kanzel

Der barocke Altar wurde 1734 vom österreichischen Maler und Ingenieur Melchior Tatz geschaffen. Im Mittelpunkt steht die Darstellung des gekreuzigten Jesus. Ein Medaillon mit der Auffahrt Jesus schmückt den Altargiebel, der von vier aus Holz geschnitzten Figuren flankiert wird. Sie verkörpern die Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung und Demut.
Die Rokoko-Kanzel mit Schalldeckel wurde vom Hof­bildhauer August Friedrich Moser aus Eutin geschaffen und höchst­wahrscheinlich in den 60er-Jahren des 18. Jahrhunderts gestiftet.

Barocker Altar
Kirchenfenster
Ausstellungsstück in der Kirche

Taufbecken und Taufkrone

Nicolaus Grimmenstein stiftete im Jahre 1703 einen mit Schnitzwerk und großem Messing­becken ausgestatteten hölzernen Taufstein. Die spät­barocke drei­stöckige Taufkrone zählt zu den wert­vollsten in ganz Nord­deutschland: Ihre unterste Ebene zeigt eine Gruppe von Engeln mit Kreuzigungs­werkzeugen in den Händen, darüber ist der Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen dargestellt. Jesus Taufe bildet den Abschluss des Kunstwerks. Seit der großen Kirchen­renovierung im Jahre 1965 zeigt St. Nicolai allerdings nur noch die originalgetreue Kopie des Taufbeckens.

Orgel und Empore

33 Mark kostete die erste Orgel der St.-Nicolai-Kirche. Sie stammte aus dem Jahr 1615 und wurde – nachdem sie über 100 Jahre ihren Dienst tat – 1742 durch eine Barock­orgel des Lübecker Orgelbauers Bünting ersetzt. Nachdem die ursprüngliche Bemalung des Orgel­prospekts in den 1960er-Jahren wieder freigelegt und der technische Teil rund 30 Jahre später erneuert wurde, erstrahlt die Orgel wieder in neuem Glanz. Die Westempore wurde mutmaßlich in den Jahren 1723/1724 erbaut.

„Herr Godd, bliew du uns Stüermann“

Diese plattdeutsche Bitte ist über der Eingangs­tür der Kirche auf einem der eindrucks­vollen Buntglas­fenstern zu lesen: der Wunsch, Gott möge am Ruder bleiben, damit das Lebens­schiff nicht untergeht.
Neben den Kirchenfenstern begeistern die Ausmalung im Kreuzrippen­gewölbe, die Bilder an der Südwand der Kirche, große barocke Messing­leuchter, Holz­schnitzereien an der Nordwand, die vier Glocken und das Uhrwerk mit viel historischem Flair...
Rund 500 Besucher finden anlässlich von Gottes­diensten oder Konzerten in der Kirche Platz.


Öffnungszeiten

Kirche

täglich 09:00  17:00 Uhr

Gottesdienst

Jeden Sonntag 11:00 Uhr

Anschrift/Kontakt

St.-Nicolai-Kirche Grömitz
Schulweg 1
23743 Grömitz

04562 6018

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