Berühmtheiten

„... man hat Ruhe und frische Luft und diese beiden Dinge erfüllen Nerven, Herz und Lungen mit einer stillen Wonne.“
Dies schrieb Theodor Fontane 1863 in einem Brief an seine Frau über die Insel Usedom. So wie Fontane lernten viele nationale und inter­nationale Persönlich­keiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik das wohltuende Klima der Insel schätzen. Kaiser Wilhelm II., die Brüder Mann, Gorki, Tolstoi, Johann Strauß und andere Persönlich­keiten hielten sich zur Erholung auf Usedom auf.


Theodor Däubler (1867-1934)

Der „ungetümliche Wanderpoet“, wie ihn Ernst Barlach nannte, verbrachte sein Leben auf Reisen zwischen Italien, Frankreich, Griechenland, Deutschland und Österreich. In Paris beschäftigte sich Däubler mit Bildhauerei, Malerei und Architektur. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er als Kunst­bericht­erstatter.

1926 wurde er zum Präsidenten der deutschen Sektion des PEN-Clubs gewählt und in die Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste aufgenommen.
Sein bedeutendstes Werk (über 30 000 Verse) ist „Das Nordlicht“.

Theodor Däubler genoss im Juni 1916 seinen Sommerurlaub an der Usedomer Küste.


Franz Joseph I. (1830-1916)

Franz Joseph wurde 1848 Kaiser von Österreich. Er heiratete die Herzogin Elisabeth von Bayern (1837-1898).
1867 wurde Franz Joseph zum König von Ungarn gekrönt.
Er weilte 1905 zur Erholung auf Usedom.


Lyonel Feininger (1871-1956)

Der Grafiker und Maler wurde als Sohn des deutschen Geigers Karl Feininger und der Sängerin Elizabeth Cecilia in New York geboren. 1887 siedelte er nach Deutschland über. In Berlin bestand Feininger die Aufnahme­prüfung an der Königlichen Akademie.

Später arbeitete er als Karikaturist für verschiedene Zeitungen. aufgrund der politischen Lage in Deutschland ging Feininger 1937 endgültig nach New York zurück. Dort starb er 1956.

Feininger verbrachte die Sommermonate der Jahre 1909 bis 1912 auf der Insel Usedom.


Gustav Bauer (1870-1944)

Der Politiker wurde als Sohn eines Gerichts­vollziehers 1870 im ost­preußischen Darkehmen geboren. Nach dem Besuch der Volks­schule arbeitete er als Büro­gehilfe und Kanzlei­vorsteher bei einem Anwalt in Königsberg.

1912 wurde er in Breslau für die SPD in den Reichstag gewählt und war von 1919 bis 1920 Kanzler des Deutschen Reiches.
Bauer zog sich nach dem Ende seiner Reichstags­angehörigkeit aus dem öffentlichen Leben zurück und starb in Hersdorf im Berliner Bezirk Reinickendorf.

Gustav Bauer gönnte sich 1925 Erholungszeit auf der Insel.


Heinrich Mann (1871-1950)

Der in Lübeck geborene Schrift­steller wurde 1931 zum Präsidenten der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste gewählt. Die National­sozialisten verboten 1933 seine Werke, er emigrierte nach Frankreich.
1936 flieht Mann in die USA und arbeitet als Drehbuch­autor für eine Filmgesellschaft.

Die damalige DDR verlieh ihm 1949 den National­preis für Kunst und Literatur und beruft ihn zum ersten Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin.

Heinrich Mann sagte über seinen Aufenthalt im Juli/August 1923 auf der Insel: „Wir haben den besten Teil in Heringsdorf verbracht, es war trostreich, ich glaube, wieder erholt zu sein.“


Theo Lingen (1903-1978)

Theo Lingen, eigentlich Theodor Franz Schmitz, wurde in Hannover geboren, wo er als 18-Jähriger auch zum ersten Mal auf der Bühne stand. Er spielte zusammen mit Hans Moser und Heinz Rühmann.

Der Volkskomiker stand 48 Jahre lang für mehr als 200 Filme vor oder hinter der Kamera. Später lebte Lingen in Wien und gehörte jahrelang dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an.

Theo Lingen erholte sich im Sommer 1939 auf Usedom.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)