Kranichbeobachtung

Beobachtungshütte in der Nähe von Zingst
Beobachtungshütte in der Nähe von Zingst

Auf diese Zeit haben Vogel­freunde das ganze Jahr gewartet: Ab etwa Mitte September sammeln sich die Kraniche, die größten Zug­vögel Mittel- und Nordost­europas, um gemeinsam nach Südeuropa und Afrika in ihre Winter­quartiere zu starten.

Höchste Zahlen Mitte Oktober

Die Zahl der bevorzugt auf der Insel Rügen, bei Groß Mohrdorf nahe Stralsund und in der Bodden­landschaft Fischland-Darß-Zingst rastenden Vögel erreicht zwischen Mitte und Ende Oktober ihren Höhepunkt. Rund 100 000 Kraniche sind jährlich auf der west­europäischen Zugroute unterwegs. Im Oktober 2009 wurden in der Rügen-Bock-Region des National­parks Vorpommersche Bodden­landschaft rund 60 000 Kraniche gleich­zeitig gezählt.

Kranichbeobachtungs­hütten und -plattformen

Rund um und auf dem Barther Bodden können Sie die Kraniche von mehreren Stellen aus beobachten. Unweit des Ortes Zingst stehen Hütten und auch Platt­formen. Von diesen haben Sie einen direkten Blick auf die im Bodden gelegene Insel Kirr, auf der die Kraniche im land­seitigen Ufer­bereich ihre Schlaf­plätze belegen.
Von den Beobachtungs­plätzen aus können Sie die Kraniche mit der richtigen Aus­stattung (Tele­objektive von mindestens 400 mm Brenn­weite) gut fotografieren. Aber bitte ohne Blitz­licht, um die Kraniche nicht zu verunsichern!

Beobachtungsplattform am Bodden bei Zingst
Beobachtungsplattform am Bodden bei Zingst
Kraniche auf einem Stoppelfeld
Kraniche tagsüber auf Futtersuche auf einem Stoppelfeld
Fotografen warten auf die Kraniche
Warten auf den Anflug der Kraniche
Fahrgastschiff auf Kranichbeobachtungstour
Auf dem Fahrgastschiff in erster Reihe

Kranichbeobachtung per Schiff

Im September und Oktober starten zudem Ausflugs­schiffe z. B. ab den Häfen Born und Zingst zu einer Kranich­beobachtungs­tour auf dem Bodden. Wenn das Schiff abgelegt hat, „passiert“ zunächst nicht viel. Der Kapitän erzählt Ihnen Wissens­wertes über die Insel Kirr und ihre Bewohner: Kühe weiden hier, Sie sehen Graureiher im Schilf stehen und mit etwas Glück auch einen majestätischen Seeadler.

Und plötzlich tauchen wie aus dem Nichts die großen keil­förmigen Formationen am Abend­himmel auf. Bei ein­setzender Dämmerung erheben sich die Kraniche zu hunderten von den gegenüber­liegenden Futter­flächen und steuern die malerisch gelegenen Schlaf­plätze an. Ihre Landung auf der Insel Kirr ist von Bord eines Fahrgast­schiffes aus gut zu sehen.
Tipp: Leihen Sie sich eines der Fern­gläser, die auf vielen Schiffen angeboten werden, um die beeindruckenden Vögel aus der Nähe zu betrachten!

Kraniche auf dem weg zum Schlafplatz
typische Formation der Kraniche am Abendhimmel
Kraniche landen auf der Insel Kirr
Kraniche landen auf der Insel Kirr
Kraniche – „Vögel des Glücks“
Kraniche – „Vögel des Glücks“

Kraniche, auch die „Vögel des Glücks“ genannt, sind scheue und wachsame Tiere. Sie werden bis zu 1,30 Meter groß und haben eine Flügel­spann­weite von bis zu 2,45 Metern.
Die bei uns zu beobachtenden Kraniche brüten in Skandinavien bevor sie ab Mitte August in größeren Gruppen auf dem deutschen Festland zwischen der Oder­mündung und dem Darß rasten. Täglich werden es mehr. Die meisten Kraniche scheinen ihren Stamm­platz zu haben, sie sammeln sich wahr­scheinlich jedes Jahr an denselben Rast­plätzen.

Kraniche lassen sich nur aus größerer Entfernung beobachten. Spätestens, wenn sie ihre Köpfe heben, zeigen sie, dass sie sich gestört fühlen. Bei weiterer Annäherung werden sie auf­fliegen und verbrauchen dabei unnötig Energie, die sie dringend für ihren Weiter­flug in ihre Überwinterungs­gebiete benötigen.
Anfang November sind die letzten Kraniche unterwegs in den Süden, um im März, manchmal schon Ende Februar, wiederzukommen.


Weitere Informationen zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft


Kranichbeobachtungstouren

Die moderierten Beobachtungstouren per Schiff werden wieder im September/Oktober 2024 angeboten.

Anschrift/Kontakt

Kranichbeobachtungstour Fischland/Darß/Zingst
Hafen
18374 Zingst

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)