Ukranenland

Im Ukranenland erwartet Sie eine für Vorpommern einmalige museale Einrichtung. Nach archäologischen Befunden wurden hier Block-, Bohlen- und Flechtwand­häuser des neunten und zehnten Jahrhunderts in Original­größe rekonstruiert.

Historischen Handwerkern wie dem Töpfer und dem Schmied kann man bei der Arbeit über die Schultern schauen und selbst probieren, wie unter klingenden Hammer­schlägen ein Feuerstahl entsteht.

Ukranenland, Foto: Vereinsarchiv
Ukranenland
Blockhaus, Foto: Vereinsarchiv
Blockhaus
Schmied bei der Arbeit, Fotograf: Leo Seidel
Schmied bei der Arbeit

Besondere Höhepunkte sind die historischen Markt­tage, die vom Frühjahr bis zum Herbst Tausende von Besuchern aus Nah und Fern anziehen. Man glaubt sich 1 000 Jahre zurück­versetzt, wenn die Svarog, das erste in Deutschland rekonstruierte Slawen­schiff, in den Hafen des Ukranen­landes einläuft oder wenn das dampfende Brot aus dem Lehmofen gezogen wird.

Besuchen Sie das Freilichtmuseum Ukranenland und die mittel­alterliche Burgruine der Burg Torgelow, Castrum Turglowe, in Torgelow an der Uecker!


Historisches

Die Ukranen, ein an der Uecker lebender Stamm der Nordwest­slawen, wurden 948 erstmalig in der Stiftungs­urkunde des Bischofs von Brandenburg erwähnt.
Eine wechselhafte Geschichte lag zu diesem Zeitpunkt hinter den slawischen Stämmen zwischen Elbe und Oder, die von den Wikingern oft auch als „Wenden“ bezeichnet wurden.

Es waren die kriegerischen Steppen­völker der Hunnen um das vierte Jahrhundert und etwa 200 Jahre später die Awaren, die die große Völker­wanderung auslösten und die Slawen zwangen, ihre Urheimat zu verlassen. Ihre Wanderung entlang der großen Flüsse führte sie bis an die südliche Ostsee­küste. Überliefert sind unter anderem die Siedlungs­gebiete der Obodriten und die der Wilzen, die später im Lutizen­bund vereint waren, dem möglicher­weise auch die Ukranen zeitweilig angehörten.

Es ist eine unruhige aber zugleich hoch­interessante Zeit an der letzten Jahrtausend­wende. Staaten bilden sich im Herzen Europas heraus, Natur­religionen müssen dem Christentum weichen, das Mittel­alter steht vor der Tür.
Die slawischen Stämme verlieren im zwölften Jahrhundert ihre Eigen­ständigkeit, verbürgt durch den dänischen Geschichts­schreiber Saxo Grammaticus ist die Vernichtung der letzten slawischen Tempelburg in Arkona im Jahre 1168.

altes Handwerk, Foto: Vereinsarchiv
altes Handwerk
Hafen Ukranenland
Hafen
Slawenschiffe
Slawenschiffe

Es bleiben auch viele Fragen zu dieser Zeit offen. Zum Beispiel wo genau lag Rethra, das sagen­umwobene Delphi des Nordens, das Zentrum des Lutizen­aufstandes im Jahre 983? Oder ist das polnische Wolin tatsächlich mit dem angeblich versunkenen Vineta identisch?
Es ist noch genug Stoff für ganze Generationen von Geschichts­forschern vorhanden.


Öffnungszeiten

Oktober bis April
auf Anfrage

Mai bis September
Dienstag bis Samstag 12:00 bis 16:00 Uhr

Anschrift/Kontakt

Freilichtmuseum Ukranenland
Jatznicker Straße 31
17358 Torgelow

03976 202397

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)