Salzgehalt der Ostsee

Die Ostsee, auch „Baltisches Meer“ genannt, ist ein flaches Binnenmeer. Sie ist mit der Nordsee durch die Wasser­straßen Øresund, Großer Belt, Kleiner Belt, Kattegat und Skagerrak verbunden.

Karte Salzgehalt der Ostsee

Der Salzgehalt der Ostsee setzt sich aus dem einströmenden Salzwasser der Nordsee und dem Süßwasser der Flüsse und des Regen­wassers zusammen. Er liegt zwischen 0,3 und 1,8 Prozent. Zum Vergleich: Die Nordsee hat einen Salzgehalt von 3,5 Prozent.

Je weiter man sich nach Osten bewegt, desto geringer wird der Salzgehalt der Ostsee. So beträgt der Salzgehalt an der Küste Schleswig-Holsteins rund 1,5 bis 1,8 Prozent, während zwischen Schweden und Finnland nur noch 0,3 bis 0,5 Prozent gemessen werden.

Diese Daten beziehen sich auf Messungen an der Wasser­ober­fläche. Da Salzwasser schwerer als Süßwasser ist, bilden sich zwei Wasser­schichten in der Ostsee. Somit ändert sich der Salzgehalt der Ostsee nicht nur von West nach Ost, sondern auch von der Wasser­ober­fläche bis zum Meeresgrund.

Die Ostsee atmet durch

Früher etwa alle zwei Jahre, seit den 1980er-Jahren nur noch etwa alle zehn Jahre, kommt es zu einem größeren Einstrom von sauerstoff­haltigem Salzwasser aus der Nordsee – überlebens­wichtig für die Tiere und Pflanzen der Ostsee. Für nennens­werte Einströme sind längere Ostwind­phasen, die das Wasser aus der Ostsee „heraus­drücken“, nötig. Wenn der Wind dann auf West dreht, strömt das Wasser der Nordsee über Skagerrak und Kattegat in die Ostsee.
Im Dezember 2014 waren die Bedingungen nahezu optimal und Wissen­schaftler des Instituts für Ostsee­forschung Warnemünde verzeichneten einen Rekord-Einstrom – den dritt­größten seit Beginn der meeres­kundlichen Aufzeichnungen im Jahr 1880.
Im November 2015 sorgten mehrere Sturmtiefs in Folge noch einmal für einen Einstrom großer Mengen sauerstoff­haltigen Nordsee­wassers.
Die Ostsee konnte so seit langem wieder einmal richtig „durchatmen“, denn das Salzwasser strömte weit nach Osten und sank auf den Meeres­grund, sodass auch die tiefen Ostsee­becken belüftet wurden. Für etwa zwei Jahre kehrte in diese fast sauerstoff­freien Bereiche wieder Leben ein, dann aber ist der Sauerstoff verbraucht und ein neuer Einstrom nötig...
Im Dezember 2023 gab es einen solchen: Nach zwei Wochen kräftigem Ostwind änderte sich die Wetterlage und das westliche Sturmtief Zoltan presste eine erquickliche Menge salzhaltiges Nordseewasser in die Ostsee.

Übrigens: Baden im Salzwasser belebt!

Da sich der Salzgehalt des Wassers und der Luft an der Ostsee gesundheits­fördernd auswirkt, werden Vorsorge- und Rehabilitations­kuren an der Küste zum Beispiel bei Erkrankungen der Haut und der oberen Luftwege empfohlen.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)