Stephan Jantzen

Stephan Jantzen (1827-1913) war ein Seemann, Lotsen­kommandeur und Seenotretter.

Als Sohn eines Lotsenboten wird Stephan Jantzen 1827 in Warnemünde geboren. Mit 14 Jahren tritt er als Schiffsjunge seine erste Seereise an. Bald schon wird er Leicht­matrose und später Vollmatrose.

Nach sechs Jahren legt er die Prüfung zum Steuermann auf großer Fahrt ab und fährt sieben Jahre als Erster Steuermann auf verschiedenen Rostocker Schiffen.

1856 erhält Jantzen das Patent zum Schiffer auf großer Fahrt. Als Kapitän der 38-Meter-Bark „Johannes Keppler“ umsegelt er von 1856 bis 1866 zweimal die Welt.
1863 rettet Jantzen vierzehn portugiesische Seeleute aus schwerem Sturm vor Nordamerikas Küste.

Der Rat der Stadt wählt 1866 Jantzen zum Lotsen­kommandeur von Warnemünde. Gleich­zeitig wird er Vormann der lokalen Seenot­rettungs­stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Viele Rettungseinsätze zeugen von der Umsichtigkeit und Selbst­losigkeit des Seemanns. Allein in Warnemünde rettet er gemeinsam mit Warnemünder Lotsen 80 Menschen das Leben und befreit etliche Schiffs­besatzungen aus misslichen und lebens­bedrohlichen Lagen.

Für seine Einsätze erhält Stephan Jantzen zahlreiche Ehrungen:

  • das „Gustav-Vasa-Kreuz“ vom schwedischen König
  • die „Goldene Medaille für Edeltat“ vom dänischen König
  • den „Kronen-Orden IV. Klasse“ vom deutschen Kaiser Wilhelm I.
  • das Ritterkreuz vom Großherzog von Oldenburg
  • das „Kreuz der Wendischen Krone“ vom Fürstenhaus aus Mecklenburg
  • die Mecklenburg-Schweriner Rettungs­medaille
  • die russische Rettungs­medaille
  • die Große Goldene Rettungs­medaille der DGzRS

1913 stirbt Stephan Jantzen nach einer kurzen Krankheit in Warnemünde.

Noch heute erinnern eine nach ihm benannte Straße, der größte Eisbrecher der ehemaligen DDR „Stephan Jantzen“ und der Seenot­kreuzer „Vormann Jantzen“ der DGzRS an den tapferen und unerschrockenen Lotsen­kommandanten.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)