Albrecht Kossel

Albrecht Kossel war Mediziner und Physiologe.
Er wurde am 16. September 1853 als ältester Sohn des preußischen Konsuls Albrecht Kossel in Rostock geboren. Der kleine Albrecht Kossel war Schüler der Großen Stadtschule (heute „Haus der Musik“) und studierte dann von 1872 bis 1877 Medizin und Natur­wissenschaften in Rostock und Straßburg.

Nur ein Jahr nach Abschluss seines Studiums wurde ihm der Doktor der Medizin verliehen. An der Straßburger Universität habilitierte er sich im Jahre 1881. Ab 1883 leitete er die Chemische Abteilung des Physiologischen Instituts der Universität Berlin und wurde vier Jahre später zum außer­ordentlichen Professor ernannt.

Als Hygieniker, Ordinarius für Physiologie und später auch Direktor des Physiologischen Instituts arbeitete Kossel ab 1895 in Marburg. 1901 wechselte er nach Heidelberg an den Lehrstuhl für Physiologie, wo er später bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1924 als Direktor arbeitete.

Albrecht Kossel ist es zu verdanken, dass das medizinische Wissen erstmals mit der im 19. Jahr­hundert aufstrebenden Chemie und Physiologie der Natur­stoffe verknüpft wurde. Außerdem war Kossel einer der ersten großen Natur­forscher, die das Fach Physiologische Chemie und Biochemie erfolgreich mitgestalteten.

1910 wurden seine wissenschaftlichen Leistungen, die er bei der chemischen Erforschung des Zellkerns erzielte, mit dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie ausgezeichnet. Mit seinen Forschungs­ergebnissen über die chemische Natur des Zellkerns schaffte Kossel die Basis für moderne Erkenntnisse über Genetik und Molekular­biochemie.

Als einziger Rostocker, der bis heute einen Nobelpreis verliehen bekommen hat, ist Albrecht Kossel ein besonderer Sohn der altehrwürdigen Hansestadt: An der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock trägt das Institut für Neuro­regeneration den Namen des berühmten Forschers, in der Südstadt können Sie über den „Albrecht-Kossel-Platz“ bummeln.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)