„Lübecker Hütchen“

„Lübecker Hütchen“
„Lübecker Hütchen“

Wer an Lübeck denkt, dem fällt sofort das Lübecker Marzipan ein. Doch Lübeck hat noch einen anderen Export­schlager – die Lübecker Hütchen.

Bis 1952 wurden für die Fahrbahn­absperrung rot-weiß gestrichene, mit einem Stein beschwerte Ölfässer verwendet. Dann passierte ein Unglück: Ein Autofahrer fuhr gegen ein solches Fass, der Stein flog durch die Windschutz­scheibe und tötete den Fahrer durch die Wucht des Aufpralls.

Ewald Kongsbak suchte nach einer besseren Lösung zur Straßen­absperrung. Er erfand den Verkehrs­leit­kegel. – Einen spitz zulaufenden Kegel aus Gummi mit roten Quer­streifen. Er ist transportabel, stapelbar und weniger gefährlich als ein Fass mit Stein.

Seine bahnbrechende Erfindung meldete Ewald Kongsbak beim Patentamt an und träumte schon davon, der welt­weit einzige Hersteller von Verkehrs­leit­kegeln zu sein. Nach zehn Monaten erhielt er die nieder­schmetternde Nachricht: In den USA hatte schon jemand eine ähnliche Idee. Immerhin bekam Ewald Kongsbak einen Gebrauchsmuster­schutz und durfte produzieren.
Und Kongsbak produzierte Zigtausende. Die Nachfrage war groß: Feuerwehr, Bundes­grenzschutz, Polizei und Baumaschinen­händler brauchten die Verkehrs­leit­kegel. Auch das Ausland orderte die Kegel. Die Lübecker Hütchen traten einen wahren Siegeszug an.

Heute sind die Lübecker Hütchen aus PVC und werden nicht mehr in Lübeck hergestellt.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)