Geschichte der Kreideküste

Kreidefelsen Insel Rügen
Kreidefelsen Insel Rügen

Die Kreidelieferanten

Am Ende der Kreidezeit, vor rund 70 Millionen Jahren, bedeckte ein flaches, sehr lebendiges Schelf­meer das Gebiet von Schweden bis zu den Alpen. In diesem Meer tummelten sich riesige Mengen Kalkalgen, Wurzel­füßer und Muschel­krebse. Ihre Schalen und Skelette sanken nach ihrem Tod auf den Meeres­grund und bildeten so nach und nach die Schreibkreide.
Weitere Überbleibsel dieser Zeit sind Fossilien (Belemniten, Seeigel, Muscheln etc.) und Feuersteine.

Wie die Kreideküste Gestalt annahm

In Millionen von Jahren haben tektonische Veränderungen der Erdkruste und vorstoßende und abschmelzende Gletscher­zungen die heutige Kreide­küste geformt.
Frost, Wind, Regen und Wellen nagen weiter an der Küsten­linie. Durch die Erosion verändert dieser beeindruckende Küsten­abschnitt ständig sein Aussehen.

Zeitlicher Rückblick

2017 06. Juni: Eröffnung des UNESCO-Welterbe­forums am Standort der historischen Wald­halle, inmitten des National­parks Jasmund
2016 Beschädigung der Treppe am Königsstuhl durch einen Hang­abrutsch
Im Oktober 2017 wird ihr Abriss beschlossen.
2011 25. Juni: Die UNESCO erkennt die Jasmunder Buchen als Weltnaturerbe an.
2005 Februar: Abbruch der Wissower Klinken
2004 März: Eröffnung des Nationalpark-Zentrum Königsstuhl
1990 Ein letzter Akt der scheidenden DDR-Regierung: Das Nationalpark­programm der DDR schützt das Gebiet vor hemmungs­loser touristischer Vermarktung durch die Ernennung zum „Nationalpark Jasmund“.
1929 Ausweisung des „Naturschutzgebiet Jasmund“ per Polizei­verordnung, um die Zerstörung der Steilufer durch den Kreideabbau zu verhindern
Juni 1865 Der König von Preußen Wilhelm I. besucht mit der Kronprinzessin Victoria (seiner Schwieger­tochter) die Kreidefelsen – nach ihr wird die „Victoria-Sicht“ benannt.
vor 7 000 Jahren Die Gletscher sind abgeschmolzen, der Meeres­spiegel erreicht den heutigen Stand.
vor 10 000 Jahren Die skandinavischen Gletscher­zungen pressen und über­rollen letzt­malig die Höhen­lagen und hinter­lassen die charakteristische Falten-Schuppen­struktur, wie sie heute im Nationalpark Jasmund und insbesondere an der Kreide­küste deutlich zu erkennen ist.
vor 115 000 Jahren In mehreren Kalt- und Warmzeiten der sogenannten „Weichsel-Kaltzeit“ schieben Gletscher Sedimente, Geschiebe­mergel und Geröll von Nord nach Süd und formen das Land. Die Kreide­gebiete von Jasmund werden tektonisch (durch Bewegungen der Erdkruste) empor­gehoben.

Achtung Lebensgefahr!

Besonders nach langen und kräftigen Regen­fällen, beim Einsetzen von Tauwetter und bei oder nach starkem Seegang sollten Sie die schmalen Steil­küsten­strände meiden. Es kommt immer wieder zu Abbrüchen an der Steil­küste. Bitte achten Sie auf Warn­hinweise der Gemeinde bzw. des Nationalpark­amtes Jasmund! Bleiben Sie auf den Wegen und halten Sie Abstand zu den oft weichen Abbruch­kanten!

Aktive Kliffe

Überall dort, wo der nackte, weiße Kreide­felsen leuchtet, ist jederzeit mit Abrutschungen, Abbrüchen oder herab­stürzenden Steinen und Bäumen zu rechnen.

Inaktive Kliffe

An den inaktiven Küsten­abschnitten wächst der Buchen­wald bis zum Strand hinunter. Die Wurzeln der Bäume und Sträucher geben den Hängen Halt. Hier kommt es kaum zu Abbrüchen, auch die Gefahr von Abrutschungen ist geringer als an aktiven Kliffen.


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