„Umsonst & Draußen“ lautete das Motto des „Jimi Hendrix-Revival-Festivals“. Satte Gitarrenklänge
und heiße Rhythmen zogen viele Jahre am ersten Septemberwochenende 15 000 große und kleine
Fans an den Flügger Strand.
2010 ging das Festival anlässlich des 40-jährigen Jubiläums sogar über zwei Tage. Das für 2011
geplante Festival wurde vom Kreis Ostholstein aus Naturschutzgründen untergesagt, ein
gerichtlicher Widerspruch blieb bisher erfolglos.
Zuerst versank es im Dauerregen und dann ging es in Flammen auf – in den Analen der Musikgeschichte steht das Love & Peace-Festival als Flop des Jahrhunderts. Doch die meisten der 25 000 Hippies und Rocker, die vom 4. bis zum 6. September 1970 auf die Ostseeinsel Fehmarn gepilgert waren, haben ganz andere Erinnerungen an dieses Festival.
Fehmarn wurde kein europäisches „Woodstock“, wie es die Veranstalter versprochen hatten und dennoch bleibt im Nachhinein mehr als der zweifelhafte Ruhm, dem Publikum das letzte Konzert von Jimi Hendrix geboten zu haben. Zwölf Tage nach dem Fehmarn-Auftritt war Jimi Hendrix tot.
Während des Septemberwochenendes spielten u. a. Frumpy, Ginger Baker's Airforce, The Faces (mit Rod Stewart und Ronnie Wood), Mungo Jerry, Canned Heat, Embryo, Sly & The Familiy Stone und Rio Reiser sowie Jimi Hendrix. In der Presse kam das „Love & Peace-Festival“ denkbar schlecht weg.
In der Musikpresse war von „Chaos-Festival“ und von Alptraum die Rede und rein musikalisch betrachtet
waren die Konzerte in der Tat eher dürftig. Der scharfe Ostseewind zerfetzte die Musik, so dass
oft wenig zu hören übrig blieb.
Fehmarn war ein Teil des Traums vom unreglementierten Leben. Allen Widrigkeiten zum Trotz war es gerade
das Chaos, das die Botschaft der Anarchie verkündete. Alles war so herrlich unorganisiert; man wusste
nicht, wo man das nächste Bier herbekommt und man wusste nicht, wie man zur nächsten Toilette kommen
sollte. Weil es allen so ging, gab es eine große Hilfsbereitschaft und es entwickelte sich ein
tolles Wir-Gefühl.
Alexis Korner übernahm die Moderation und bemühte sich, die Pausen zu überbrücken, um die wartenden Fans bei Laune zu halten. Dass Jimi Hendrix dann tatsächlich kam und nicht wie geplant am Samstag, aber doch am Sonntag spielte, versöhnte schließlich.
Seit dem Frühsommer 1997 steht am Flügger Strand in unmittelbarer Nähe des alten Festivalgeländes von 1970 ein Gedenkstein.Der 2,5 Meter hohe und 6,5 Tonnen schwere Findling ist mit folgender Inschrift versehen:
„Jimi Hendrix
Fehmarn
Love & Peace Festival
04. - 06. Sept. 1970“
Darüber wurde vom Steinmetz Andreas Leverenz eine Fender-Gitarre im Maßstab 1:1 eingemeißelt.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)
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