Geschichte

Ein großer Steinwall gab Heiligendamm seinen Namen. Einer Sage nach entstand der Steinwall 1427, als Mönche des Klosters Doberan in einer schweren Sturmnacht in ihren Gebeten um Hilfe riefen.

1793 gründete Friedrich Franz I., Herzog von Mecklenburg-Schwerin, auf Betreiben seines Leibarztes Prof. Dr. Samuel Gottlieb Vogel, das erste deutsche Seebad am Heiligen Damm.
Als Vorbild dienten die bereits in England bestehenden Seebäder.
  Kurz nach der Gründung des Seebades setzt in Heiligendamm und Doberan eine rege Bau­tätigkeit ein. Das Seebad wird zunächst durch den Verkauf von 1 000 mecklen­burgischen Soldaten finanziert. Später erfolgen der Unterhalt und der Ausbau des Bades teilweise durch die Verpachtung der Doberaner Spielbanken.
1793-1870 entsteht durch die Baumeister J. Ch. H. von Seydewitz, C. T. Severin und G. A. Demmler ein einzig­artiges architektonisches Ensemble von Bade-, Logier- und Geschäfts­häusern in klassizistischem Stil.
1795 trifft der Herzog mit seiner Familie im neuen Seebad zum ersten Bade ein. Am Heiligen Damm soll von jetzt an gebadet und in Doberan gewohnt werden.
1794 gibt es für die Badewilligen zwei Badeschiffe (sogenannte „Schaluppen“).
1805 werden die Schaluppen von Badekarren abgelöst. Später folgen ein Damen- und ein Herrenbad – streng voneinander getrennt.
Eine große Rolle spielte neben den vor­mittäglichen Bädern die Möglichkeit, sich an den Nachmittagen und Abenden zu vergnügen.
1806 Eröffnung des Komödienhauses in Doberan
1817 stellt Dr. Vogel seine Baderegeln auf, die teilweise noch heute Gültigkeit haben.
1823 Einweihung der ältesten Pferderennbahn auf dem europäischen Kontinent zwischen Heiligendamm und Doberan
1850 Die Lindenallee wird angelegt. Sie verbindet Heiligendamm und Doberan und existiert noch heute.
1886 Nach nur sechswöchiger Bauzeit wird die Schmalspur­bahn eingeweiht (Spurbreite 900 mm). Sie verkehrt zunächst nur bis Heiligendamm.
um 1900 Internationales Tennisturnier in Heiligendamm
1910 erfolgt der Bahnanschluss nach Kühlungsborn.
1925 Der Taubenschießstand wird ersetzt durch einen Tontauben­schießstand (bis dahin schoss man auf lebendige Tauben).
1925-1926 Errichtung eines modernen Golfplatzes:
Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt Heiligendamm ein exklusiver Badeort mit prominenten Gästen.
1945 bekommen alle Häuser der „Weißen Stadt am Meer“ einen dunklen Tarnanstrich.
1947 übernimmt die Sozialversicherung Mecklenburg-Vorpommern Heiligendamm, das nunmehr ein Bild des Verfalls bietet.
Die mühevolle Restaurierung beginnt.
1948 Der Kurbetrieb wird in der „Kur- und Erholungs­stätte für Werktätige“ aufgenommen. Zunächst gibt es nur Vorbeugungs- und Genesungs­kuren, später folgen Heilkuren.
1949 Einrichtung der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) – an der Schule werden Innen­architekten, Möbel-, Produkt-, Grafik- und Schmuck­designer ausgebildet.
1961 findet das vorerst letzte Pferderennen statt, die Galopp­rennbahn wird umgepflügt.
1990 Mit der politischen Wende ziehen sich die ehemaligen Betreiber aus den stark modernisierungs- und reparatur­bedürftigen Gebäuden zurück.
1993 wird die Galopprennbahn wieder eingeweiht, Heiligendamm bekommt eine 200 Meter lange Seebrücke.
1996 erwirbt die Fundus Gruppe die meisten Gebäude der „Weißen Stadt am Meer“.
1997 eröffnet die MEDIAN Klinik in Heiligendamm.
2000 Im Sommer schließt die Fachschule für angewandte Kunst (FAK), rund 1 500 Studentinnen und Studenten absolvierten hier seit 1949 ihr Studium.
2001 feiert das Grand Hotel Richtfest. Als Ehrengäste sind Bundes­präsident Johannes Rau und der Minister­präsident Mecklenburg-Vorpommerns, Harald Ringstorff, geladen.
2003 erfolgt mit der Eröffnung des Kempinski Grand Hotel Heiligendamm die Wieder­geburt des exklusivsten Seeheilbades an der deutschen Ostseeküste.
Juli 2006 besucht der amerikanische Präsident Georg W. Bush auf Einladung der Bundes­kanzlerin Angela Merkel Heiligendamm.
Juni 2007 treffen sich auf Einladung der Bundes­regierung die Staats- und Regierungs­chefs der sieben führenden Industrie­nationen und Russlands zum G8-Gipfel.
Prominente in Heiligendamm

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