Burgkloster

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Mythos: Die Geburtsstunde des „Maria-Magdalenen-Kloster“

Das Burgkloster zu Lübeck ist die wohl bedeutendste mittel­alterliche Kloster­anlage Deutschlands. Der Legende nach hat die Heilige Maria Magdalena den Lübeckern bei der Schlacht zu Bornhöved im Jahr 1227 geholfen – zum Dank errichtete man 1229 das Burgkloster und benannte es nach ihr. Im Volksmund hat sich aber bis heute der Name „Burgkloster“ gehalten.

Vom Burgkloster zum Hansemuseum...

Das Burgkloster ist heute ein wichtiger Teil des Europäischen Hanse­museums: Während im Unter­geschoss die Räume des früheren Dominikaner­konvents zu besichtigen sind, haben Besucher im Obergeschoss die Möglichkeit, die Geschichte der Hanse zu verfolgen.

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Untergeschoss: Das Burgkloster als Baudenkmal

Das Lübecker Burgkloster ist als ein Stück „anschauliche Geschichte“ erhalten geblieben: Die mit Wand- und Decken­malereien, Kapitellen und Schluss­steinen ausgestatteten Räume spiegeln den vergangenen Alltag des Dominikaner­konvents auf eindrucksvolle Weise wider.
Zwei Zellen des ehemaligen Untersuchungs­gefängnisses bezeugen die weitere Entwicklung des geschichts­trächtigen Gebäudes: Sie stammen aus der Zeit, als das Kloster Gerichts­gebäude war und erinnern gleichzeitig an den National­sozialismus in Lübeck und die Opfer, die inhaftiert und verurteilt wurden.

Obergeschoss: Der Untergang der Hanse

Im oberen Bereich des Museums verfolgen Sie in sieben Kapiteln die spannende Geschichte der Hanse. Es geht auf einen Ausflug ins norwegische Bergen: Im Stadtteil Bryggen, einem großen mittel­alterlichen Marktplatz, stand das vierte große Hanse­kontor. – Auch für deutsche Kaufleute ein wichtiger Lebens­mittelpunkt. Die allmähliche Auflösung der Hanse, mit der auch das Ende des Hanse­kontors und dessen Übergang in neue Formen einher­gingen, zählt zu den Schwer­punkten der Ausstellung.

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Spannende Klostergeschichte

Das Kloster hat eine wechsel­volle Geschichte: Nach der Reformation wurde es als Armen­haus genutzt. Nach Umbauten am Ende des 19. Jahr­hunderts diente es als Gericht und Untersuchungs­gefängnis. Im Dritten Reich wurden hier Juden und Widerstands­kämpfer inhaftiert. Die Anlage wurde von 1976 bis 1990 restauriert.

Im Burgkloster fanden Ausstellungen, Vorträge und Lesungen zu Archäologie, zur Geschichte der Hanse, der Zeit­geschichte wie zur bildenden Kunst und Kultur­geschichte statt. Im Kreuzgang-Innenhof wurde nach dem Vorbild des im 9. Jahr­hundert lebenden Abtes Walahfrid Strabo ein Kräuter­garten angelegt.

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Vom Kloster zum Museum für Archäologie...

Nach fünfzig Jahren erfüllte sich der Traum der ersten Stadt­archäologen: 2005 bekam Lübeck ein Museum für Archäologie. Die Hansestadt ist in ganz Nordeuropa bekannt für die Ergebnisse zur Stadtkern­archäologie. Der Grund für die außer­ordentlichen Funde: Die mittel­alterlichen Kloaken konservierten organische Materialien genau so gut wie die feuchten Schichten des Lübecker Untergrundes. So kamen neben Scherben auch hölzerne Geräte, Musik­instrumente, Textilien und Schreib­geräte zutage.

Die repräsentativsten Funde waren im Museum für Archäologie ausgestellt und beleuchteten auf 900 Quadrat­metern Ausstellungs­fläche den mittel­alterlichen Alltag. Dabei ging es um Hausrat, Ernährung, Hygiene, Kleidung, Spielzeug und Schmuck ebenso wie um die großen Themen Religion, Bildung und Freizeit. Insgesamt umfasst das Archäologie-Magazin ca. 2,5 Millionen Funde, von der kleinen Knochen­perle bis hin zum Schwell­balken eines Hauses aus der Zeit Heinrichs des Löwen.

Seite Mitte 2015 ist das Burgkloster Bestandteil des Europäischen Hanse­museums...

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Der Ausstellungsbetrieb im Kulturforum endete am 31.12.2011. Auf dem Areal wurde am 27. Mai 2015 das Europäische Hansemuseum mit einem feierlichen Festakt eröffnet.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)