Svantevit

Svantevit
Svantevit

Am Kap Arkona erinnert der hölzerne Götze Svantevit an Rügens heidnische Slawenzeit, die 1168/1169 endete.

Dänen belagerten die Burg von Kap Arkona und nahmen sie nach Ausbruch einer Feuers­brunst in Besitz. Sie zerstörten anschließend den Götzen­tempel im Inneren der Burg und brachten den hölzernen Svantevit in ihr Lager. Das Holz des heiligen Götzen verwendeten sie zum Kochen ihrer Mahlzeiten.

Die Dänen gingen überall auf Rügen so rigoros mit den heidnischen Kultfiguren um. Dabei vermieden sie tunlichst Unfälle. Denn so, glaubten die Slawen, hätten sich die heidnischen Götter wegen des an ihnen begangenen Frevels gerächt.

Die heidnische Bevölkerung von Rügen ließ nach solchen Erlebnissen die Christianisierungs­rituale widerstandslos über sich ergehen.


Svantevit

von sventu: heilig, stark;
vit: Sieger, Lichtgott, Seher

Svantevit, Gott der Götter aller Slawen, war seiner Bedeutung nach vergleichbar mit dem alt­nordischen Wotan. Archäologische Funde belegen, dass die slawischen Völker verschiedener Regionen Svantevit-Heiligtümer besaßen, z. B. in Tarnopol und Kaminiec (Galizien). Jedoch zahlten auch die fest­ländischen Slawen stehend Abgaben an den Tempel zu Arkona, das einfluss­reichste Heiligtum des Svantevit­kultes.

Der Überlieferung nach besaß die Svantevit­figur vier Gesichter und trug in einer Hand ein Schwert und in der anderen ein Trinkhorn. Wer das Orakel des Svantevit in Anspruch nahm, machte dem Tempel ein kostbares Geschenk.

(Nach A. Haas: Arkona im Jahre 1168)


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